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Mehr als sein Geld wert

Der eigene Garten
Mehr als sein Geld wert

Laut einer Studie im Auftrag von Husqvarna und Gardena, dem Global Garden

Report 2011, steigert ein gepflegter Garten den Wert einer Immobilie in Deutschland

durchschnittlich um rund 18 Prozent. Diesen Zusammenhang bestätigen auch

Experten der Branche. Der Mainzer Sachverständige Frank Römer nennt eine

weitere positive Auswirkung der Gartenpflege aus Sicht der Immobilienbranche: „Je

gepflegter die Außenanlagen sind, umso schneller gestaltet sich der Verkauf.“ Bei

einer Hausbesichtigung fällt der erste Blick der Interessenten häufig auf die

davorliegende Grünfläche. Ein guter erster Eindruck bewirke eine positivere

Stimmung und ein höheres Kaufinteresse, meint auch Corinna Merzyn,

Geschäftsführerin des Verbandes Privater Bauherren (VPB). „Viele Käufer sehen

einen gepflegten Garten als Indiz dafür, dass der Eigentümer auch die Immobilie

selbst immer sorgsam instand gehalten hat“, so Merzyn. Die Ausgaben für einen

Landschaftsgärtner lohnen sich nicht nur kurzfristig vor einem Verkauf, sondern auch

kontinuierlich, um den Wert einer Immobilie zu erhalten. Für die meisten

Gartenbesitzer selbst stellt sich die Frage nach dem Wert ihres Gartens allerdings

nicht wirklich ökonomisch.

 

Rendite Wohlbefinden

Ein Sonnenbad im Liegestuhl, das kühle Gras unter den Füßen, das Blätterrauschen

im Wind, der angenehme Duft der Blüten – Gartenbesitzer wissen, wie erholsam und

kraftspendend das eigene Grün ist. Studien bestätigen, dass sich die Naturerfahrung

im Garten messbar positiv auf die Gesundheit auswirkt und Stresssymptome

verringert: der Herzschlag beruhigt sich und der Blutdruck sinkt. Die Ökopsychologie

nutzt diese positiven Effekte bei der Behandlung von Patienten mit Depressionen,

Angststörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer sich regelmäßig in

Grünanlagen aufhält, beugt Krankheiten vor. Ein eigener Garten steigert das

Wohlbefinden und kann zu einer echten Wertanlage in mehrfacher Hinsicht werden.

„Der eine hat ein Haus auf Mallorca oder Sylt, der andere ein Boot in Florida und der

dritte eine Wohnung in Hamburg. Ich habe hier meine kleine Oase, und da bin ich

richtig gern“, sagt der Unternehmer Hans Strothoff. Er ist Vorstandsvorsitzender der

MHK Group, zu der die Küchenkette Musterhaus Küchen Fachgeschäft gehört, und

hat sich auf seinem Anwesen einen repräsentativen Garten mit immergrünen

Hecken, Formsträuchern und Skulpturen anlegen lassen. Er genieße die Zeit, die er

hier mit seiner Familie verbringt, auch wenn er selbst keinen grünen Daumen habe.

„Ich überlasse die Pflege und Gestaltung lieber einem Gärtner. Der weiß, was er tut“,

so Strothoff.

 

Gestaltungsmöglichkeiten

Landschaftsgärtner kennen sich aus und gestalten den Garten so, dass er zu seinen

Besitzern passt und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Der Profi berät, plant,

baut und pflanzt, erledigt fachkundig anfallende Pflegearbeiten und erspart so

manchen Fehlkauf. Der Münchner Landschaftsarchitekt und Hochschuldozent

Professor Udo Weilacher äußerte jüngst den Eindruck, dass in vielen Privatgärten

die Trends der Gartenindustrie umgesetzt werden, ohne danach zu fragen, wie ein

individuell auf den Gartenbesitzer angepasstes Konzept aussehen könnte. Dabei

bietet die Landschaftsarchitektur den Gartenbesitzern vielfältige

Gestaltungsmöglichkeiten, die auf einer jahrhundertealten Gartenkultur basieren.

„Faszinierende und experimentelle Gärten wurden schon in der Renaissance

gebaut“, erklärt Weilacher. „Die Gärtner damals waren Meister im Wasserbau, im

Terrassen- und Treppenbau, waren begnadete Künstler im Umgang mit Materialien,

Pflanzen und Topografie.“ Solche Raumstrukturen erzeugen auch heute noch beim

Betrachter ganz unmerklich eine angenehme Atmosphäre.

 

Eine Investition in Zeit, Raum und Ruhe

Mit welchen Mitteln ein Garten auch immer gestaltet wird, er ist ein Spiegel dessen,

wie Menschen leben wollen – gesellschaftlich und individuell. „Bei der Gestaltung des

Gartens treibt uns die Sehnsucht nach dem Paradies. Wer einen Garten plant,

entwirft sein Wunschbild der Welt. Er nimmt sich Versatzstücke aus der Natur – oder

eben aus dem Gartencenter – und komponiert sie zu seinem Stück idealer Welt“, so

Weilacher. Heute dient das private Grün oft als Ort des Rückzugs und der

Entschleunigung, an dem man entspannt, Inspiration findet und sich erdet. Bei dem

hohen Tempo unserer Alltagswelt – über Handy und Internet ständig erreichbar, mit

Auto, Bahn und Flugzeug durch die Welt brausend – tut es gut, im Garten zur Ruhe

zu kommen und sich ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Der Wert des

Gartens liegt eben auch in den Dingen, die man für Geld nicht kaufen kann: Zeit,

Raum und Ruhe.

geschrieben von Benedikt Schradi am 28.12.2014 um 17:03 Uhr.